Zwischen Stühlen und Bänken

Interaktion die zum Nachdenken anregt

In Zeiten in denen es gilt Abstand zu halten, die Besucherzahlen beschränkt werden, stapeln sich Kirchenstühle und Bänke in den Ecken und Depots der Gotteshäuser und anderen Veranstaltungsorten oder sie fungieren bestenfalls als Platzhalter für Leerstellen. Dieses funktionslos gewordene Mobiliar fügt der Künstler Bryan Haab ortsspezifisch immer wieder neu zu einer Assemblage zusammen.

Zwischen Stühlen und Bänken

Um was geht es bei dem Projekt

Die Installation wirkt auf den ersten Blick chaotisch. Das Durcheinander von schrägen und auf den Kopf gestellten Sitzflächen verwirrt und verunsichert. Wie fragil oder stabil ist dieses Konglomerat aus Holz und Stahl? Was wirkt der Schwerkraft und somit dem Zusammensturz entgegen? Welche Schrauben und Nägel müssen gesetzt werden, damit nicht alles ins Rutschen gerät? Die sichtbar platzierten Spannzangen zeugen von einer Vorläufigkeit, von einer Technik des Improvisierens, von einem vorsichtigen Austarieren von Spannung und Lockerung. Nichts scheint hier endgültig und festgefügt. Alles kann, ja muss sich jederzeit wieder verändern lassen.

Der Besucher befindet sich de facto zwischen Stühlen und Bänken. Ein einfaches «Platznehmen» ist hier nicht mehr möglich. Man muss aktiv werden, sich bewegen, die Installation umkreisen. Lässt man sich darauf ein, werden neue Verbindungen sichtbar, öffnen sich in dem scheinbar wirren Ineinandergreifen neue Durchblicke und Ausblicke.

Bryan Haabs Arbeit ermutigt jeden, sich auf den Weg zu machen: Aus der ruhenden Haltung des Sitzens aufzustehen, Bestehendes zu transformieren und Neues zu wagen. Die leeren Plätze und überflüssigen Sitze werden nicht einfach aussortiert, sondern zu neuen und mobilen Formen zusammengestellt.

Indem die tradierte Sitzordnung mit spielerischer Leichtigkeit “verrutscht” und “verrückt” wird, stellt das Projekt implizit auch die Frage nach neuen Formen des Zusammenkommens und zeigt wie durch Kreativität und Flexibilität, Krisen zu einer Chance werden können.

In Zusammenarbeit mit der Tänzerin/Choreografin Nathalie Frossard entstand die 12 Minuten dauernde Performance «Statische Bewegung?!» die am 19. Juni 2021 im Kontext von «60/12 Kunst» im Kulturhaus Palazzo Liestal uraufgeführt wurde.  www.bewegt.info

Wie sieht das ganze aus?

Grösse und Form variieren und werden dem Ausstellungsort angepasst. Bevorzugt wird mit dem Material vor Ort gearbeitet, das mit nicht permanenten Verbindungen, d.h. mit Oberflächen schonenden Spannzangen, Kabelbindern etc. zusammengehalten wird. Auf Wunsch können aber auch zusätzlich Stühle und Kirchenbänke mitgebracht werden. Beispielmaterial bietet zusätzlich eine visuelle Starthilfe.

Gerne kannst auch du ein Teil sein von dem Projekt «Zwischen Stühlen und Bänken».

Ich, Bryan, suche mutige Partner und Gemeinden für dieses Kunstprojekt und vertraue darauf, dass sowohl Jugendliche als auch Erwachsene für eine derart konstruktive und einzigartige Interaktion offen sein werden. Gerne kann das Projekt auch in direkter Zusammenarbeit mit Jugend-, Erwachsenen- oder Seniorengruppen realisiert werden. Auch für eine Ausstellung im Rahmen einer Galerie ist sowohl Installation als auch Performance geeignet. Zudem kommt die Performance in Frage für Tanzfestivals, die Installation als temporäre Kunst im öffentlichen Raum.